Der kreative Funke

Die Büro-Arbeitswelt ist im Wandel. Start-Up-Kultur, Home-Office-Zwang und Videokonferenzen haben den Trend zu flexiblen Arbeitswelten beschleunigt.


New Work ist das Gebot der Stunde bei Planung und Einrichtung von Büroflächen. Bereits 2015 haben wir in diesem Sinne das Headquarter für Fit X gestaltet und eingerichtet. Durch eine eher unglückliche Fügung konnten wir uns dann Anfang 2018 aus der Eigennutzer-Perspektive intensiv mit dem Thema auseinandersetzen und uns sprichwörtlich austoben.

In der Nacht zum 1. September 2017 ist unsere Büroetage im klassischen Ruhrpott-Backstein-Industriebau über Nacht in Flammen aufgegangen. Von heute auf morgen war alles an Technik, Unterlagen und Einrichtung unwiederbringlich verloren. Nachdem der erste Schock überwunden und das Containerprovisorium bezogen war, waren Weg und Kopf frei, unsere Arbeitswelt komplett neu zu denken.

Nach allen Regeln der Kunst und auf unsere Bedürfnisse maßgeschneidert, konnten wir unsere Arbeitsflächen neugestalten und uns selbst die Voraussetzungen für zeitgemäßes Arbeiten schaffen. Der Grundstein für den Aufbruch in die Welt der New Work war gelegt.

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Arbeit neu gedacht – Transparenz und Flexibilität

Herausgekommen ist ein Großraumbüro für unsere Planer und Projektmanager mit 20 modernen Arbeitsplätzen und flexiblen Besprechungszonen. Auf die komplett entkernte Grundfläche wurden einzelne Wandscheiben gestellt und die abgetrennten Büros für Buchhaltung und Geschäftsführung durch Glaselemente geöffnet und transparent gehalten.

Allgemeinflächen wie Küche und Meetingraum gruppieren sich um den Eingangs- und Empfangsbereich und sind so optisch wie akustisch vom Arbeitsbereich entkoppelt. Auch hier sorgen Glaselemente für ein möglichst großzügiges Flächengefühl und die maximale Nutzung des Tageslichts. Der Empfang und ein dahinterliegender Lagerraum sind lediglich als Möbelbau ohne feste Wand ausgeführt; Änderungen an der Raumaufteilung lassen sich daher ohne baulichen Eingriff vornehmen.

Dem Interior-Design hat die vorhandene Bausubstanz die Leitplanken gesetzt. Unser Fokus lag auf der Wiederherstellung der ursprünglichen Industrie-Architektur, die in den Jahrzehnten zuvor kaschiert wurde. Massiv genietete Stahlträger und raue Betondecken wurden freigelegt und geben den Räumen einen unverwechselbaren Charakter. Ein cleanes, in Weiß und Grautönen gehaltenes Wand- und Möbeldesign in den Arbeitsbereichen bilden einen Kontrast zur markanten Deckenoptik und geben dem rauen Industriecharme den nötigen Wirkungsraum. Markante Akzente setzen die punktuell eingesetzten OSB-Flächen und Teppichfliesen im Bürobereich in zwei Designs, die klare Zonierungen schaffen. Teilweise wurden diese in die Vertikale verlegt, wodurch die übliche klare Abgrenzung von Boden- und Wand-Gestaltung aufgebrochen wird.

Im Gesamtbild ist es gelungen, rauen Industriecharme, cleanes Möbeldesign und einzelne verspielt-dekorative Elemente – neben den Teppichfliesen sind vor allem der Jan Kath Läufer im Meetingraum und die Flamingo-Tapete in der Küche die Hingucker – zu einem harmonischen und inspirierenden Ganzen zusammenzufügen.

Tradition trifft Innovation

Der brandbedingte Komplett-Rückbau der Fläche hat zudem die für einen Altbau seltene Gelegenheit mit sich gebracht, die komplette Ausstattung und Technik neu zu konzipieren und fit zu machen fürs 21. Jahrhundert. Ergonomische Arbeitsplätze, höhenverstellbare Schreibtische, magnetische und beschreibbare Wände, hybrider Meetingraum und unterschiedliche Treffpunkte für Teamarbeit, ein ‘Skype’ Raum für ungestörte Telefonate und Online-Meetings, modernste Netzwerktechnik, digitale Steuerung für Lichtschienen und Arbeitsplatzleuchten…

So konnten wir aus der Notlage einer ausgebrannten Büroetage einen kreativen und produktiven Neuanfang schöpfen. Initiiert durch einen unglücklichen Zufall haben wir unsere Segel in Richtung New Work justiert und uns selbst den angemessenen Raum für Kreativität, Kommunikation und Konzentration geschaffen.

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